Russland kehrt auf die internationale Bühne zurück. Bereiche wie Energie (Nordstream, Southstream, Gas- und Ölabkommen mit Aserbaidschan und Turkmenistan) und militärische Dominanz im russischen "Hinterhof" (Georgien-Krieg, verlängerte Präsenz der russischen Schwarzmeerflotte auf Krim nach 2017 um 25 weitere Jahre) überwiegen das politische Geschehen in Europa.
"More discreetly however, Russia has been striving to display the country’s greatness through the realization of various projects that commemorate Russia’s glorious history and show off the country’s modernization and economic growth. By holding prominent international events, Moscow hopes to restore the country’s national pride and revive some of its regional centers through the development of infrastructure projects that typically accompany such events." (ISN Blog)
Im sportlichen Bereich sind jedoch die glorifizierten Erfolge von russischen Athleten vergangener Tage vorbei. Die vergangenen Winterspiele in Vancouver 2010 bestätigen dies. Russland ist eine der stärksten Wintersportnationen der Welt. In Vancouver reichte es nur für insgesamt 15 Medaillen (drei davon Gold). Noch vor vier Jahren in Turin erreichten die russischen Wintersportler mit insgesamt 22 Medaillie den 4. Platz im Medaillenspiegel (8 davon waren Gold).
Nicht nur die sportlichen Erfolge schwinden. Der russische Sportverband ist immer wieder mit Dopingskandalen konfrontiert. 2009 trafen die Dopingvorwürfe und die daraus folgenden 2-Jahressperren die russischen Biathleten Jekaterina Jurjewa (Platz 6 im IBU Weltcup), Albina Achatowa und Dimitri Jaroschenko (Platz 2 im IBU Weltcup). Biathlon gehört zu den beliebtesten Wintersportarten in Russland. Und das nicht genug: Nach dem Ablauf der Sperrfristen planen die drei Athleten einen Comeback. Diese Vorkommnisse werfen ein negatives Licht auf Russland und seine Ambitionen, die Großmacht in Sportgroßevents zu sein.
Das soll sich ändern, so Putin. Die Austragung der Winterspiele in Sochi 2014 ist das Mammutprojekt zur Konsolidierung russischen Sports, auch wenn dieses Projekt von mehreren Korruptionsskandalen überschattet ist. Sogar für nach Olympia-2014 ist gesorgt, so wie Rossiiskaja Gazeta berichtet: Im Olympischen Park sollen ab 2014 Formel-1 Rennen stattfinden. Wieder einmal ein Sportereignis, das zurzeit vor allem auf dem asiatischen Kontinent und in den Ländern der arabischen Halbinsel große Begeisterungswellen auslöst.
Die Planungen für Großprojekte gehen jedoch weiter: Die Bewerbung und eventuelle Austragung für die FIFA Weltmeisterschaft 2018 oder 2022 wären das nächste Großereignis für Russland.
Die Planungen für Großprojekte gehen jedoch weiter: Die Bewerbung und eventuelle Austragung für die FIFA Weltmeisterschaft 2018 oder 2022 wären das nächste Großereignis für Russland.
Ob diese Großprojekte hilfreich sein werden, Russland zu neuer Stärke zurückzuführen, lässt sich abwarten. Eins ist sicher: Wenn die Presse demnächst weniger von Korruptions- oder Dopingskandalen im russischen Sport berichtet, dann gelingt auch das Vorhaben.